Der Name Chiloé leitet sich von dem indianischen Wort Chili-hue ab, was so viel wie Möwenland bedeutet. An den Küsten ist der Tidenhub gewaltig und legt bei Ebbe weite Wattlandschaften frei. Überaus sehenswert, weil mittlerweile schon selten anzutreffen, sind die Palafitos. Bei ihnen handelt es sich um Pfahlbauten. Wegen des großen Gezeitenunterschieds errichteten die Fischer, Muschelsammler und Schiffsbauer ihre Holzhäuschen in Amphibienbauweise.
Die Kirchen der Insel stammen aus dem 18. Jh. und sind neben den deutschen und skandinavischen Holzkirchen die einzigen aus diesem Material, die bis heute überdauert haben. Ursprünglich waren sie isoliert im Land stehende Wandermissionen der Jesuiten und Franziskaner, ehe um die Gotteshäuser Dörfer wuchsen. Die Kirchen stellten ein sichtbares Zeichen für die Macht des Christengottes dar und wurden daher entsprechend groß angelegt. Filigrane und kleinteilige Gestaltung in den Innenräumen und geschnitzten Schindeln an den Fassaden sind die kostbaren Merkmale der einzigartigen sakralen Bauten Chiloés.
Das ländliche Ambiente der Insel gefällt uns sehr gut. Wir sind hier auf der sogenannten Wollstraße unterwegs. Sehr bescheidene Bauernhöfe säumen unseren Weg. Schafe, Kühe Gänse und Ferkel wuseln auf den Weiden durcheinander, dass es eine Freude ist. Beim Anblick der Kartoffelfelder erinnern wir uns daran, dass die ersten Erdäpfel, die nach Europa verschifft wurden, aus Chiloé stammten.
In den fischreichen Gewässern rund um die Islotes de Puñihuil treffen zwei Meeresströmungen aufeinander. Deshalb lebt hier weltweit die einzige gemischte Population von Humboldt- und Magellanpinguinen. Erstere erkennt man an der einfachen schwarzen Halskrause über dem weißen Bauch, zweitere an der doppelten.
Beeindruckende Bilder! Die blaue Kirche und die Pinguine-ein Traum!
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